Sonntag, 4. Dezember 2016

Die SCHOKOLADEN-Challenge: Wessen Hund stirbt zuletzt?


Erst aber die Fakten:
Schokolade ist für Hunde und Katzen giftig! Punkt.
Das in jeder Schokolade (durch den Kakao) enthaltene THEOBROMIN kann von Hunden nur sehr langsam abgebaut werden.
Es führt dadurch unbehandelt zu folgenden SYMPTOMEN: massive Puls- und Blutdruckerhöhung, was gemeinsam zu Herzarrhythmie, Hyperthermie (Fieber) und/oder Atemstillstand führen kann.
Die tödliche Dosis liegt allgemein bei ca. 100mg/kg => das entspricht bei einem 12kg-Hund gerade mal 230g dunkler Schokolade........ Und auf einem Familien-Weihnachtsteller liegt gerne mal das Vielfache davon!
Bei Backschokolade besteht mit gerade mal 75g aufgenommener Masse ohne Behandlung kaum noch Hoffnung.
Das Herz wird schon bereits ab ca. 50mg/kg massiv angegriffen, was leider oftmals bereits zum Tode führt!

Die maximale Wirkung tritt ca. 2-4 Stunden nach Aufnahme ein - das bedeutet, dass die THERAPIE der Wahl ein möglichst schnelles (medikamentös induziertes) Erbrechen ist. So kann das Theobromin aus dem Körper entfernt werden, bevor es großen Schaden anrichtet. Daher bitte SOFORT zum Tierarzt - nicht erstmal abwarten...
Besonders kritisch wird es übrigens wenn die Schokolade noch gefüllt war - sei es Kaffee oder Alkohol.
Ganz abgesehen vom Theobromin packen Hunde auch nur in Ausnahmefällen die Ware komplett aus. In der Regel werden Silberpapier u.ä. Verpackungsmaterial mit abgeschluckt und können einen gefährlichen Ileus (Darmverschluss) verursachen...
Aus diesem Grund warnen wir AUSDRÜCKLICH vor der Verfütterung von Schokolade - egal wie klein und unschädlich die Menge scheint - gewarnt! Nach der ersten Aufnahme ist der Hund meist "angefixt" und wird es zukünftig als Essbares definieren. Zugegeben, manche Hunde mögen Schokolade von Natur aus (gerade Labrador, Beagle und andere Staubsauger-Spezies), aber man muss sie ja nicht mit der Nase drauf stupsen...
Auch wenn die eher harmlose sogenannte HUNDE-SCHOKOLADE keine Schäden verursacht (wegen ganz geringem Kakaoanteil) wird eure Fellnase jedoch auch den gefährlichen Süßkram als Leckerchen anerkennen.
Ganz abgesehen davon kommt ein Hund ohne vermenschlichenden Schnickschnack wie Schokolade ganz gut klar... Wirklich, ehrlich, voll im Ernst und ohne Flax.
Und der Spruch vom alten Paracelsus "Die Dosis macht das Gift" hört sich zwar wahnsinnig klug an, passt hier aber aus den oben genannten Gründen einfach mal partout nicht hierher...
Und jetzt zur Anekdoten-CHALLENGE:
In den vergangenen Jahren haben sich vereinzelte User / Hundehalter damit gebrüstet ihren Fellnasen bewusst Schoko-Leckerchen zukommen zulassen. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wird dies auch dieses Jahr der Fall sein.
Man wird sich vermutlich erneut in den Mengenangaben überbieten und betonen dass nie was passiert sei. Welch ein Glück für die Tiere.
Mal sehn welche Mengen (einmalig, pro Tag, pro Woche oder wie auch immer) wieder stolz angepriesen werden...
Wer einmal einen Hund am Theobromin-induzierten Herzversagen hat versterben sehen wird danach sicher seine Meinung ändern. Dann hat jedoch das Tier bereits für die unbelehrbare Ignoranz bezahlt.
Der Gewinner der Challenge darf sich gerne den Bundesverdienstkeks anstecken, die Glückwünsche aber sonst wo hin!
Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)

Quelle:
Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit
Tierarztprxis für Hunde, Katzen, Heimtiere und Vögel
Olpener Straße 25
51766 Engelskirchen
http://www.tierarzt-jonigkeit.de
facebook: Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit

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