Sonntag, 15. Januar 2017

Mein Hund frisst Schnee

Der zum Teil starke Schneefall in den letzten Tagen wirft bei Hundehaltern vermehrt die Frage auf: "Ist das Fressen von Schnee für meinen Hund schädlich?"
Diese Frage kann man grundsätzlich mit "ja" beantworten.
Hierzu findet Ihr heute einen Beitrag der Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit in diesem Post.

Unabhängig von diesem Beitrag möchte ich noch einen Hinweis zur Benutzung eines Maulkorbes (immer wieder im Internet zu lesen) geben. Der Maulkorb soll verhindern, dass der Hund Schnee aufnimmt. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass im hohen (frisch gefallenen) Schnee die Verhinderung der Aufnahme von Schnee eher mäßig ist, denn der Hund tauch in den Schnee ein und schon ist das Maul voll und landet im Magen.

Ich habe hier eine (für unsere Hunde) gute Lösung gefunden: Versucht Eure Hunde durch das Schütteln einer Futterbox abzulenken und lockt sie mit den Leckerlis vom Schneefressen weg oder ruft sie zu Euch mit anschließender Belohnung.
Die durch Schneeaufnahme, insbesondere durch verschmutzten und mit Streusalz angereicherten Schnee, kann bei Eurem Hund die Schnee- oder Schnee-Streusalz-Gastritis ervorgerufen werden.

Aber hier nun der versprochene Artikel:

SCHNEE-Fressen kann BAUCHSCHMERZEN verursachen!

Besonders häufiges Erbrechen +/- Durchfall, aufgekrümmter Rücken und Futterverweigerung sind die Leitsymptome einer sogennanten
SCHNEE-GASTRITIS.
Nachdem nun diesen Winter der erste Schnee liegen geblieben ist wurden die ersten typischen Magen-Darm-Patienten vorgestellt.
Aber warum denn? Schnee ist doch so schön...
Stimmt zwar schon, nur vertragen manchen Hundemägen das weiße Zeug so überhaupt garnicht.
Auch wenn es furchtbar putzig und süss aussieht wenn die Fellnasen in den Schnee 'beißen' und ihn fressen...
Der Magen vieler unserer heutigen Sofawölfe ist entgegen unserem Menschenmagen aber einfach nicht für die Verdauung von Eis in entsprechend großen Mengen konzipiert. Es gibt Individuen, die es vertragen, Schnee tonnenweise mampfen können und trotzdem keine Symptome zeigen. Viele allerdings reagieren binnen Stunden mit einer GASTRITIS (Magenschleimhautentzündung). Hinzu kann eine ENTERITIS (Darmschleimhautentzündung) kommen.
Die SYMPTOME sind in der Regel Erbrechen und gegebenfalls Durchfall (teils auch blutig). Zusätzlich haben sie 'Bauchschmerzen' und reagieren sehr empfindlich auf ein Durchtasten des Unterbauchs. Fieber zeigt sich in den seltensten Fällen. Dafür stellen Viele der Patienten das Fressen ein und zeigen eine ausgeprägte Inappetenz.
Gerade wenn noch Streusalz aufgenommen wird nimmt die Übelkeit und die dadurch verbundenen Magenkrämpfe meist stark zu.
Die PROPHYLAXE sieht ziemlich einfach aus und sollte selbsterklärend sein... ;)
Ich habe persönlich noch von keinem Hund gehört, der durch Schnee im Magen gestorben ist - aber schön sind Bauchschmerzen nunmal auch nicht! Daher bitte auch bei dieser Witterung den Besuch beim Haustierarzt nicht allzu lange herausschieben. Die Verhinderung gestaltet sich meist recht schwierig.
Auch dieses Jahr wird es wieder den ein oder anderen Leser geben, der glaubt dass es dieses Syndrom nicht gibt weil ihr Hund problemlos große Mengen von dem weißen Zeug fressen kann, möge bitte einfach kurz in sich gehen und den entsprechenden Kommentar mal nicht zum Besten geben.
Denn es gibt wirklich viele Hunde, die es nicht vertragen!
Aber bis hierhin zu lesen wäre auch zuviel verlangt, wenn man es doch eh viel besser weiß, gell? ;)
Zur jeweiligen THERAPIE und PROGNOSE ist der Haustierarzt zu befragen.
Das Gleiche kann übrigens auch passieren wenn man Tiefkühl-Barf unaufgetaut füttert - aber das macht ja auch niemand absichtlich, oder?
Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit (aus Engelskirchen nahe Köln)

Quelle:
Tierarzt Sebastian Goßmann-Jonigkeit
Tierarztprxis für Hunde, Katzen, Heimtiere und Vögel
Olpener Straße 25
51766 Engelskirchen
http://www.tierarzt-jonigkeit.de
facebook: Tierarztpraxis Dr. Elke Jonigkeit

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen